#YÖ_#Y
für 13 Musiker
UA 23.06.2021, Kühlspot Berlin
Besetzung:
Blockflöte
Klarinette / Bassklarinette
Trompete
Horn
3 Elektronik
Vibraphon
2 Perkussion
Klavier
2 Kontrabässe
Die Idee von #YÖ_#Y war es, auf erprobten Prinzipien des Circuit Training Ensembles – wie der kollektiven, improvisatorischen Interaktion oder der individuellen Ausgestaltung grafisch notierten Materials – aufzubauen und davon ausgehend in bestimmten Bereichen die Grenzen des Ensembleklanges zu verschieben bzw. diesen auszudifferenzieren. Insbesondere in der harmonischen Domäne habe ich Notationsformen wie Akkordfelder oder aleatorisch zu wählende, tonal exakt definierte Phrasenkomplexe eingeführt, die in der Ensemblepraxis bisher so nicht aufgetreten waren. Dies führte zu einer fragmentierten Partitur (oder vielmehr zu einer Sammlung von Einzelstimmen, die sich nicht zu einer vertikalen Gesamtübersicht zusammenfassen lassen), in welcher diverse Notationsformen nebeneinander bestehen und je nach Notwendigkeit und Praktikabilität Gültigkeit erlangen.
#YÖ_#Y weist stärker oder schwächer versteckte Anspielungen auf das Konzert für Violoncello und Orchester(1966) von György Ligeti auf. In der Tat sind die ersten Minuten des Stücks eine Adaption des ersten Satzes des Cellokonzerts für die doch vollkommen andere Besetzung des Circuit Training Ensembles. Der letzte Teil des Stücks dagegen besteht aus einem ausgedehnten Turntable-Solo (begleitet von weißen Rauschklängen des Ensembles), welches auf Material einer Originalaufnahme des Cellokonzerts zurückgreift.
Weniger offensichtliche Bezüge bestehen vor allem auf der strukturellen Ebene der Komposition, die sich in weiten Teilen durch die Überlagerung und Transformation klar definierter, statischer Klangblöcke entfaltet.
#YÖ_#Y